Unterwegs bei der Rallye Albanien 2024
August 2024
Die 20. Ausgabe der „Rallye Albania“ bot den ganzen Balkanstaat in sechs spannenden Etappen. Die diesjährige Rundfahrt startete in der Hauptstadt Tirana, führte erst tief hinunter in den Süden, dann in den Norden Richtung Montenegro bevor. Tirana wieder als abschließender Zielort diente. Knapp 1900 Kilometer lagen vor den teilnehmenden Teams. Und verlangt wurde wieder einmal alles, was echte Offroader lieben: Höchstes fahrerischen Können auf verwinkelten Straßen in den Bergen, geschickte Navigation aber auch höhere Geschwindigkeiten in den Ebenen entlang der Adria-Küste. Vor allem aber brauchte es Standfestigkeit bei Mensch und Material; teilweise über 400 km am Stück auf brettharten Geröllpisten, diese Herausforderung bewältigten nicht alle.
Wir – das Storchen-Team – waren dieses Jahr wieder dabei und erreichten das Ziel!
Schon die Anreise war ein erstes Abenteuer: in drei Tagen bewältigen wir die 2000 Kilometer lange Strecke von Bielefeld nach Tirana über Österreich, Slowenien, Kroatien und Montenegro ohne große Schwierigkeiten.
Die beiden Mitsubishi Pajero V20 wurden dann vor Ort für die Rallye vorbereitet. Das Rennfahrzeug war bereift mit LT235/85R16 120/116Q GRABBER X³, das Servicefahrzeug fuhr auf den AT-Reifen von General Tire in der Dimension LT265/75R16 121/118R GRABBER AT².
Der erste Rallye-Tag war mit 414 zurückgelegten Kilometern auch die längste Etappe. Für uns verlief der Tag durchweg erfolgreich, hinderlich war nur ein albanischer Holzlaster, der uns lange vor einer freien Straße und Fahrt hinderte. Aber für manch ein Team war der erste Tag auch schon der letzte.
Der zweite Tag begann mit dem Beschaffen von Öl und dem behelfsmäßigem Ersatz des Öldeckels, der nicht mehr am vorgesehenen Platz war. Aber das sollte nicht die einzige Herausforderung des Tages bleiben. Der Kugelkopf in der Lenkung sprang heraus und wir dachten schon, die Rallye wäre für uns hier zu Ende. Aber nach kurzer, provisorischer „Reparatur“ am Straßenrand , wurde dann mit Unterstützung des „Nacut Racing Teams“ ein Ersatzteil besorgt und wir konnten eine weitere Etappe erfolgreich bewältigen.
Auch der dritte Tag startet für uns wieder früh morgens; es galt 170 Kilometer zu bewältigen. Einem Teilstück mit guten Fahrbahnen folgte eine herausfordernde Strecke mit sehr engen Kurven, die von größeren Fahrzeugen nur schwer zu bewältigen waren. Aber unser gut bereifter Pajero meisterte alle Schwierigkeiten, auch die kurze Fahrt durch Wasser.
Tag 4 wartete mit einer 228 Kilometer langen Schleife von Korca zurück nach Korca auf uns. Es begann mit einem „herausfordernden Trial“: riesige Steine, Geröll und eine extrem steile Strecke bergauf. Wir waren nicht sicher, ob wir es schaffen würden. Aber mit Sperre, Untersetzung, einer guten Linie, griffigen Reifen und wenig Rücksicht auf unseren Unterfahrschutz und Kratzer haben wir es erstaunlich gut geschafft. Der Rest des Tages war ähnlich der vorherigen; ein abenteuerlicher Mix aus Schlamm, Steinen, Schotter, Gras und Wasser. Der erfolgreiche Tag endete mit Schweißarbeiten und Ausbesserungen am Fahrzeug.
Am fünften Tag standen 250 Kilometer auf der Agenda. Es begann mit einer schönen, schnellen Strecke, die sich dann aber zur bisher anspruchsvollsten Aufgabe wandelte. Kopfsteinpflaster rüttelte uns durch, wir kamen nur sehr langsam voran und mussten die letzten Kilometer des langen Tages im Dunkeln zurücklegen. Beim abendlichen „Get together“ der Teams am Etappenzielen bleiben viele Fahrzeuge zurück, die es nicht geschafft haben und auf halber Strecke aufgeben mussten. … aber für uns ging das Abenteuer weiter.
Der sechste Tag startete mit dem Befestigen des Unterbodenschutzes und dem Wechsel der Stoßdämpfer. Unterwegs trafen wir auf eine Ford samt Fahrer, der sich auf einer Staumauer festgefahren hatte. Hier konnten auch wir ausnahmsweise nicht helfen. Weiter ging es mehrere Kilometer steil bergauf. Das war eine Belastungsprobe für die Kühlung und die Automatik, aber im Gegensatz zu manch anderen Teilnehmern hatten wir „alles im Griff“ und erreichten mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 27 Km/h nach 312 Kilometern wieder die Hauptstadt Tirana.
Am nächsten Morgen stellten wir fest, dass einer unserer Reifen einen tiefen „Cut“ aufwies und gewechselt werden musste. Wir nutzten die Gelegenheit und tauschten gleich noch die Bremsflüssigkeit, bevor wir den Epilog starteten. Wir kamen ins Ziel, andere schafften dies nicht. Dementsprechend sind wir mit unserer Leistung sehr zufrieden.
Wir bedanken uns herzlich bei unserem Reifenpartner General Tire für die Unterstützung und Reifen, die selbst solche Belastungen aushalten. Wir wurden von einigen Teams um unsere Reifen beneidet. Kombiniert waren es jetzt über 8000 Rennkilometer, die wir mit einem Reifensatz bewältigten und bei denen es nur einen Ausfall gab. Das können wohl die wenigsten Teams behaupten.
Kontakt
Matthias Stemwedel
Internationaler Key Account Manager
Continental | Tires | Ersatzgeschäft Deutschland
Continental Reifen Deutschland GmbH
Continental-Plaza 1
30175 Hannover
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